Ehren- und Posthumenpreise

ŞERİF SEZER

Şerif Sezer wurde 1946 in Mudanya (Bursa) geboren und absolvierte eine Schauspielausbildung am Staatlichen Konservatorium in Ankara. Ihren Einstieg ins Kino machte sie 1980 mit dem Film Bir Günün Hikâyesi. Internationale Bekanntheit erlangte sie 1982 durch ihre Rolle als Zine in Yılmaz Güneys „Yol“.
Für ihre schauspielerischen Leistungen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter Beste Hauptdarstellerin (Her Şeye Rağmen, 1988), Beste Nebendarstellerin (Hamam, 1997) und erneut Beste Hauptdarstellerin für Babam ve Oğlum (2006).
Auch im Fernsehen feierte sie große Erfolge, u. a. mit Rollen in Asmalı Konak, Çemberimde Gül Oya, Karagül und Benim Adım Melek.
2006 wurde sie beim Internationalen Filmfestival Istanbul mit dem Ehrenpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet und gilt heute als eine der angesehensten Persönlichkeiten des türkischen Films und Fernsehens.

AHMET MEKİN

Ahmet Mekin wurde 1932 in Istanbul geboren und begann seine künstlerische Laufbahn am Theater. Sein Filmdebüt gab er 1957 mit Mahşere Kadar. In seiner über 60-jährigen Karriere wirkte er in rund 200 Filmen mit und wurde als Charakterdarsteller bekannt.
Zu seinen bekanntesten Filmen zählen Gurbet Kuşları, Düğün, Selvi Boylum Al Yazmalım und Seni Kalbime Gömdüm. Ab den 1980er Jahren war er auch in zahlreichen Fernsehserien zu sehen.
Seit 1957 war er mit der Schauspielerin Şükran Sabuncu verheiratet, bis zu ihrem Tod im Jahr 2020. Für sein Lebenswerk wurde Mekin mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Lebenswerkpreis beim Internationalen Filmfestival Ankara und dem Ehrenpreis des Antalya Filmfestivals.

GÜVEN KIRAÇ

Güven Kıraç wurde 1960 in Istanbul geboren und absolvierte eine Schauspielausbildung am Konservatorium der Mimar Sinan Universität für Schöne Künste.

Seine Karriere begann er am Theater, doch seit den 1990er Jahren ist er auch in Film- und Fernsehproduktionen aktiv.

Für seine Rolle im Film Masumiyet (1997) erhielt er große Anerkennung und gewann zahlreiche Preise als „Bester Hauptdarsteller“. Auch für seine Leistungen in den Filmen Takva (2006) und Kavşak (2010) wurde er mehrfach ausgezeichnet und gelobt.

Er spielte in bedeutenden Produktionen wie Gegen die Wand, Herzensangelegenheiten, Am Rande des Lebens und Organize İşler: Sazan Sarmalı.

Im Fernsehen wurde er vor allem durch seine Rolle als „Memduh Başgan“ in der Kultserie Behzat Ç. einem breiten Publikum bekannt.

Mit seiner tiefgründigen Darstellung und schauspielerischen Ausdruckskraft zählt er zu den führenden Persönlichkeiten des türkischen Kinos.

BİKET İLHAN

Biket İlhan wurde 1944 in Izmir geboren und studierte Englische Sprache und Literatur an der Universität Ankara. Ihre Karriere begann sie als Regisseurin beim staatlichen Fernsehsender TRT, wo sie zahlreiche kulturelle und dokumentarische Produktionen realisierte.
Mit einem besonderen Fokus auf gesellschaftliche Themen und weibliche Perspektiven drehte sie Filme wie Der blauäugige Riese (2007), Der Fährmann (1999), Das unvollendete Wunder (2013) und Ich hatte einen Traum (2022). Ihre Werke wurden auf vielen internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet.
Seit 2023 ist sie Vorsitzende des türkischen Regieverbandes FİLM-YÖN und engagiert sich aktiv für die Förderung junger Filmschaffender sowie die Sichtbarkeit von Frauen im Kino. Biket İlhan zählt zu den prägenden Stimmen des türkischen Autorenkinos und ist weiterhin kreativ tätig.

SUNA KESKİN

Die Künstlerin absolvierte ihr Studium an der Akademie der Schönen Künste im Fach Grafik. Ihre Schauspielkarriere begann sie als Amateurin am Akademie-Theater. Auf Anregung von Haldun Dormen wurde sie 1963 am Dormen-Theater mit den Stücken Montserrah und Şahane Züğürtler professionelle Schauspielerin.  Dort lernte sie auch ihren Ehemann Erol Keskin kennen. Nach der Schließung des Dormen-Theaters gründete sie gemeinsam mit Erol Günaydın, Hadi Çaman, Tuncel Kurtiz und Erol Keskin das Gen-Ar Theater.
Später arbeitete sie mit Gülriz Sururi-Engin Cezzar und Pekcan Koşar. Mit Enis Fosforoğlu stand sie 15 Jahre lang auf der Bühne. Zwischen 2004 und 2008 spielte sie am Hadi-Çaman-Theater, danach bei Tiyatrokare. In ihrer Karriere wirkte sie in etwa 50 Theaterstücken mit. Außerdem spielte sie in acht Kinofilmen, darunter Ölüm Tarlası (1966) und die Serie Aşk-ı Memnu (1975). Im Fernsehen wurde sie vor allem durch ihre Rolle als Sedef in der Serie Avrupa Yakası bekannt.

ERDEN ALKAN

Erden Alkan (*1941 in Giresun) ist ein deutsch-türkischer Schauspieler, Regisseur und Theatergründer. Nach seiner Auswanderung nach Deutschland spielte er an verschiedenen Bühnen, u.a. am Staatstheater Darmstadt und dem Wiener Burgtheater. Sein TV-Debüt hatte er 1982 in Ein Fall für zwei. Bekannt wurde er durch Rollen wie Ümit Ergün in Unter uns (ab 2003) und Onkel Erdogan in Alles Atze (2001–2007). 2003 gründete er in Mainz das Internationale Theater Erden Alkan. Dort inszenierte er u.a. Kanlı Nigar und eigene Kabarettprogramme. Von 2008 bis 2015 spielte er Yilmaz in der Krimireihe Mordkommission Istanbul. In der Lindenstraße war er als Imam zu sehen.

rasim öztekin

POSTHUMER EHRENPREIS
RASİM ÖZTEKİN

Rasim Mükerrem Öztekin (14. Januar 1959, Istanbul – 8. März 2021, Istanbul) war ein türkischer Theater-, Film- und Fernsehschauspieler. Nach seinem Abschluss am Galatasaray-Gymnasium in Istanbul studierte er an der Hochschule für Presse und Rundfunk der Universität Istanbul. Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte er in Amateurproduktionen beim Istanbuler Ensemble Akademischer Künstler, im Volksbildungszentrum Kadıköy sowie beim Nöbetçi Tiyatro. Seine professionelle Theaterkarriere begann er bei Ferhan Şensoys Theatergruppe Ortaoyuncular.
Im Jahr 2016 wurde ihm das traditionelle Symbol des türkischen Theaters, der sogenannte „Kel Hasan Efendi-Kavuk“, von Ferhan Şensoy überreicht. Am 20. September 2020 übergab er dieses Erbe an Şevket Çoruh weiter.
Neben seiner Tätigkeit als Theaterschauspieler moderierte er zwischen 1992 und 1995 mehrere TV-Shows. 1994 brachte er das Musical „2071’de Türkiye“ („Die Türkei im Jahr 2071“), geschrieben von Gani Müjde und Yılmaz Erdoğan, auf die Bühne und übernahm auch eine Rolle darin. Auch im Kino und Fernsehen war er in zahlreichen Produktionen zu sehen. Darüber hinaus arbeitete er als Programmtexter für den staatlichen Sender TRT und schrieb zeitweise Kolumnen für die Zeitung Akşam.
Im März 2020 startete er seinen offiziellen YouTube-Kanal mit dem Namen Rasim Öztekin TV.